Knie
Der Oberschenkelknochen (Femur) bildet ein Gelenk mit dem Schienbein [Tibia]. Vorne am Knie findet sich die Kniescheibe [Patella]. In diese mündet von oben der große Streckmuskel des Oberschenkels ein. Unten ist die Kniescheibe über ihr Band mit dem Schienbein an einem Knochenvorsprung verbunden. Hinter diesem Band findet sich Fettgewebe, das wie ein Polster wirkt [Hoffa'scher Fettkörper].
Aufgrund seines komplexen anatomischen Aufbaus und der auf das Gelenk wirkenden Kräfte kann es nicht verwundern, dass das Knie auf überbeanspruchungen mehr oder weniger empfindlich reagiert, wodurch oft sehr schwierig behebbare Folgen ausgelöst werden.
Steifheit mit/ohne Schmerz
Hiermit fangen die Probleme meist an. Man hat sich vertreten, ist ausgerutscht, in ein Loch geraten, beim Ski fahren gestürzt etc. Bestimmte Bewegungen lösen Schmerzen aus, wahrscheinlich kann entweder das Knie nicht ganz durchgedrückt oder ausgestreckt werden. Aber die mit dem Vorfall einhergehende Steifheit mit oder ohne Schmerzen klang schnell wieder ab, wodurch das ganze wieder recht schnell in Vergessenheit gerät!
Aber das Verschleppen solcher Vorfälle kann tragisch sein. Das Eintreten der nächsten Phase ist dann meist die unausweichliche Folge! (siehe Meniskus Verletzungen).
Meniskus-Verletzungen
Der Meniskus ist eine Knorpelscheibe, die in einen Innen- und Außenmeniskus zweigeteilt ist. Der Meniskus ist zwischen Ober- und Unterschenkel gelagert, um Stöße im Sinne einer Stoßdämpfung aufzunehmen, was den Gelenkknorpel schützt. überdies sorgt der Meniskus auch für eine bessere Verteilung der "Gelenkschmiere". Durch bestehende Fehlstellungen entweder im Knie selbst oder in den umliegenden Gelenken sind Meniskus- Verletzungen oft "vorprogrammiert". Im Bindegewebe der Meniskus Vorder- und Hinterhörner liegen zahlreiche sensible Nervenenden, die empfindliche Knie-Schmerzen auslösen können. Knieschmerzen können aber auch als "referred Pain" auftreten. Dies sind Schmerzen, die von der LWS oder dem Iliosakralgelenk ausgestrahlt werden.
Meniskusschäden oder -verletzungen werden bekanntlich sehr oft durch sportliche über- bzw. Fehlbelastungen oder durch Sportunfälle ausgelöst. Abhängig vom Umfang der Verletzung ist eine genaue Biomechanische Analyse unerlässlich, die oft erstaunliche Resultate ergibt.
Nicht jede Meniskusverletzung sollte sofort operiert werden. Gründliche Studien haben ergeben, dass durch Operationen der langfristige Erfolg nicht gesichert werden kann. Nach Operationen traten in der entsprechenden Kontrollgruppe frühzeitige Verschleißerscheinungen auf, während dies bei der Kontrollgruppe ohne Operation in deutlich geringerem Umfang der Fall war.
Arthrose
Der Knorpel des Kniegelenkes ist ein wesentlicher Faktor für die gesamte Kniegelenksfunktion. Ist der Knorpel verbraucht (sei es durch Abnützung oder durch einen Knorpelbruch bei einer Verletzung) kann es in der Folge zu Umbauprozessen im angrenzenden Knochen mit Zerstörung der Gelenksfläche kommen. Die Folgen sind immer mehr zunehmende Schmerzen und Steifigkeit des Gelenks, das sich hierbei verformt und im Endstadium sich gänzlich verknöchern kann. Diese Erkrankung des Gelenkknorpels wird Arthrose genannt. Sie zählt daher zu den degenerativen Gelenkerkrankungen.
Die meisten Arthroseprobleme entstehen durch langzeitige mechanische Fehlbelastung. Für Arthroseprobleme gibt es viele Namen. Synonyme hierfür sind die Begriffe "Verschleiß" und "Degeneration". Wie "Degeneration" treffend beschreibt, ist der normale Stoffwechselprozess so gestört, dass mehr ab- als aufgebaut wird. Dies ist ein völlig normaler Vorgang, der ab einem Alter von ca. 30 Jahren einsetzt und mit zunehmendem Alter fortschreitet. Durch mehr oder weniger starke mechanische Fehlfunktionen beschleunigt sich dieser Prozess. Deswegen ist die Aufrechterhaltung einer gut funktionierenden und gesunden Beweglichkeit des Knies, sämtlicher Gelenke wie auch des gesamten Bewegungsapparats von großer Wichtigkeit.